An Tag 3 startet unsere Schottland Rundreise nun also tatsächlich! ❤️ Unser dritter Tag der Reise beginnt in den gemütlichen Hotelzimmern des Moxy Hotel direkt am Flughafen in Edinburgh. Nachdem wir gestern Abend glücklicherweise noch 2 freie Zimmer bekommen haben, gehen wir nun mal gemütlich frühstücken. Vielen lieben Dank an dieser Stelle ans Hotel, welches uns am Vorabend so hilfreich unterstützt hat und uns sogar auf das Frühstück einlädt, damit wir heute gut gestärkt weiterziehen können.

Neuer Versuch beim Autovermieter
Nachdem unser Autovermieter gestern Abend bereits im Feierabend war und trotz aktivem Vertrag keinen Schlüssel oder dergleichen für uns hinterlegt hatte, geht es also erneut zur Station am Flughafen. Wir haben für die komplette Reise einen Mietvertrag für eine Größenklasse eines Opel Astra (oder dergleichen) abgeschlossen um auch wirklich unser Gepäck ins Auto laden zu können und problemlos zwischen den Unterkünften pendeln zu können.
Für unsere Tagesausflüge von unserer Homebase aus, wäre es natürlich auch in kleinerer Ausführung möglich, da wir dann nicht die kompletten Koffer mithaben. Passend zu der ganzen Vorgeschichte haben wir also heute Morgen einen Schlüssel für unser vermeintliches Mietauto erhalten, …allerdings für einen Corsa. Gegen einen zusätzlichen Aufpreis von rund umgerechnet 800 EUR können wir ein Upgrade machen um auf die Größenkategorie eines Astra zu kommen. Nachdem wir jetzt einfach die komplette Geschichte des gestrichenen Fluges abhaken wollen und endlich so richtig ankommen und losstarten möchten, nehmen wir das Upgrade letztlich in Kauf und kümmern uns später darum. Mit unserem Flitzer starten wir nun endlich etwas zeitverzögert in unsere Abenteuerreise. 💙
Gordon Nicolson Kiltmakers in Edinburgh
Während Valentina und ich noch im Moxy Hotel ein paar Sachen erledigen, sind Florian und Vera rasch mit dem Taxi in die Altstadt von Edinburgh abgezischt um bei Gordon Nicolson unserem Kiltmaker noch einen Letztschliff fürs Wedding Reneval Outfit machen zu lassen. So gesehen, hat sich das echt ziemlich gut ergeben mit der verspäteten Anreise, denn so konnten wir diesen Punkt auch gleich zu Beginn von unserer Liste als erledigt streichen und sind nun wirklich bereit um ans andere Ende von Schottland weiterzureisen. Unser Ziel ist nun für heute in unser erstes Quartier zu kommen. Am Weg dorthin nehmen wir gleich noch ein paar der ersten Sehenswürdigkeiten und Eindrücke mit.

Wieder in den Linksverkehr reinkommen
Bereits vor ein paar Jahren hatten wir für eine Woche einen Mietwagen in Malta. Die erste Hürde die man im Kopf umspeicher muss ist ja schon mal die richtige Wagentür zu nehmen. Aus purer Gewohnheit tendiert man halt einfach zur „falschen“ Fahrertür, findet letztlich aber das Lenkrad ohnehin nicht vor. 😅 Nach den ersten unzähligen Kreisverkehren kommen wir langsam wieder rein und das Gehirn beginnt sich umzustellen. Bei den Single Track Roads ist es gar nicht so schwer, aber so manch mehrspuriger Kreisverkehr macht es anfangs schon ganz spannend.
Die Kelpies bewachen die Schleuse
Die Kelpies sind unser erster richtiger Stopp. Sie waren von Anfang an ein Fixpunkt bei der Reiseplanung und haben nicht nur die Mädels sondern auch uns sehr beeindruckt. Die rund 30m hohen „Pferdeköpfe“ wirken echt mächtig und sind ein echt spannender Zwischenstopp. Die Kelpies sind aus der Geschichte Wassergeister in Pferdegestalt und wie sollte es anders sein wurden sie bewusst in der Nähe des Wassers hier errichtet.

Unmengen an Stahlplatten haben diese Statuen zu einem tollen Highlight werden lassen. Nachts werden sie in unterschiedlichen Farben beleuchtet und können auch von der Autobahn aus bestaunt werden. Wer hier vorbeifährt, sollte sich kurz die Zeit nehmen und den Kelpies einen Besuch abstatten.

Helix Park mit tollem Abenteuerspielplatz
Unsere Runde führt uns weiter durch den Helix Park. Das Wetter wechselt von sonnig warm bis windig und recht kühl. Wenn man die Besucher der gesamten Anlage so betrachtet, lässt sich erahnen, wer das schottische Wetter von Klein auf kennt, denn von Badebekleidung im Planschbereich der Kleinen bis hin zum Zwiebellook mit Jacken und Haube findet man quer durch die Bahn alles.

Wir sind hier eindeutig noch im Team „Zwiebellook“ und machen je nach Sonnenschein die Jacken auf und zu. 😂 Der Helix Park bietet tolle Spazierwege und kann von Kindern auch ideal mit Laufrad oder Roller befahren werden. Neben großen grünen Wiesen auf denen sich auch etliche Hunde austoben, findet ihr hier einen großen Wasserbereich und einen noch spannenderen Abenteuerspielplatz für die kleinen und die großen Kids.

💡 Wissenswertes über die Kelpies und den Helix Park:
Der Helix Park ist ein im Jahre 2013 eröffneter ökologischer Park zwischen Falkirk und Grangemouth. Ein ausgedehntes Wegenetz erstreckt sich über 27 km und bietet zahlreiche Wander- und Radwege durch den landschaftlich ansprechenden Park auf einer Fläche von 350 Hektar. Das Wegenetz verbindet die 16 umliegenden lokalen Gemeinden. Ein Jahr später, 2014, wurde zudem der „Forth and Clyde“ Kanal um einen Wasserkanal verlängert, dem „Kelpies Canal Hub“. Dieser schmale Kanal führt nun durch die Parklandschaft und lädt zum Wandern und Verweilen ein.
In Schottland haben mythische Pferdewesen Tradition. Überall lässt sich eine Verbundenheit der Schotten mit Einhorn, Kelpie oder Nuckelavee spüren und sehen. Überdeutlich sogar im Helix Park, wo zwei riesige Kelpie-Köpfe zu bewundern sind. Sie sind 30 Meter hoch und weisen auch aus großer Entfernung den Weg zum Helix Park. Kelpies sind eigentlich Wassergeister und stehen standesgemäß auf beiden Seiten des „Kelpies Canal Hub“. Auch vor den Kelpies gibt es ein großes Wasserbassin, was besonders in der Nacht das Licht der beleuchteten Kelpies auf mystische Weise reflektiert.
Die Kelpies symbolisieren noch eine andere Geschichte der Schotten. Ihr Standort auf beiden Seiten des Kanals erinnert an die Zeit, als kräftige Pferde die Lastkähne die Kanäle entlang zogen. Somit wurde den unermüdlichen Arbeitspferden ein würdiges Denkmal gesetzt, was optisch ein wahres Highlight ist und jeder einmal selbst sehen sollte. Auch bauwerktechnisch sind die beiden Kelpies eine Meisterleistung. Das Fundament besteht aus 1.200 Tonnen Stahlbeton und die Kelpies selbst bestehen aus 990 Stahlplatten mit einem Gewicht von 300 Tonnen. Gedauert hat der Bau der Anlage nur 90 Tage.

Wir haben natürlich auch einen Blick in die ersten Souvenirshops geworfen…okay, vielleicht auch 2 oder mehrere Blicke. 😅 Jedenfalls haben sich die Mädels als Belohnung für ihr tolles Durchhaltevermögen der letzten beiden Tage etwas aussuchen dürfen und wie sollte es anders sein, es sind wieder 2 Kuscheltiere geworden. Highland Cows die uns also ab jetzt die ganze Reise begleiten werden. Und erst später im Auto haben wir festgestellt, dass diese auch „Muuuhen“ können. 🐮✌🏼

Falkirk Wheel – Der Lift für die Boote
Einer unserer weiteren Punkte welche wir bei der Reiseplanung in unsere Karte eingetragen haben war das Falkirk Wheel, denn wir wollten unbedingt vor Ort sein, wenn sich das mächtige Bauwerk zu drehen beginnt und die Boote rauf bzw. runter transportiert. Etliche Hausboote liegen bereits beim Weg zum Falkirk Wheel im Forth and Clyde Canal. Manche davon warten auf einen freien Platz um zuerst in der Schleuse angehoben zu werden und dann die weitere Reise mit dem Falkirk Wheel anzutreten.

Beim Falkirk Wheel handelt es sich nicht um das Größte sondern auch um den einzig rotierenden Schiffslift der Welt. Ihr könnt hier live dabei sein, wenn die Boote in die Schleuse hineinfahren und durch die drehende Bewegung um 24m nach oben gehoben werden um am oberen Ende des Rades wieder den Kanal hinauszufahren.

Wir sind mehr als fasziniert von der Technik und sehen gespannt bei mehreren Umdrehungen zu. Für uns perfekt ist auch, dass die Anlage sehr kinderfreundlich ausgestattet ist und wieder einen großen Abenteuerspielplatz und sogar einen Mini Golf Platz dabei hat. Es gibt auch hier unzählige Spielgeräte, Klettergeräte und Rutschen um sich so richtig auszutoben. Spielplätze in diesen Größen findet man bei uns tatsächlich eher selten.
💡 Wissenswertes zum Falkirk Wheel:
Die malerische Stadt Falkirk befindet sich im Central Belt zwischen Edinburgh und Glasgow und hat ca. 35.000 Einwohner. Ihre geografische Lage zwischen dem „Forth and Clyde Canal“ und dem „Union Canal“ hatte während der Industriellen Revolution auch große wirtschaftliche Bedeutung für die Ansiedlung von stahl- und eisenverarbeitenden Betrieben.
Neben dem Glockenturm im Zentrum von Falkirk und dem „Callendar House“ sowie den Antoninuswall in Stadtnähe, gibt es eine weitere sehenswürdige Attraktion – das „Falkirk Wheel“. Hinter diesem Namen verbirgt sich ein modernes Schiffshebewerk, das kleine Touristenschiffe (Narrowboats) über den Höhenunterschied von 24 Metern von dem tieferliegenden „Forth and Clyde Canal“ auf das höhere Niveau des „Union Canal“ hebt. Gleichzeitig können auch vom höheren „Union Canal“ Narrowboats nach unten in den „Forth and Clyde Canal“ abgesetzt werden. Dieser Vorgang erfolgt in einer Halbkreisbewegung und dauert nur ca. 4 Minuten. Die Konstruktion des „Falkirk Wheel“ mit seiner Riesenradbewegung ist weltweit einmalig und die eigentliche Attraktion von Falkirk für Touristen.
Schon beim Bau des 35 Meter durchmessenden Schiffshebewerks mit einer Gesamtmasse von 1.800 Tonnen wurde die Anziehungskraft bedacht, sodass sich umliegend um das Schiffshebewerk eine Naherholungsanlage befindet. Es gibt das „Visitor Centre“ und ein Cafè, von wo aus sich bei Kaffee und Kuchen das „Falkirk Wheel“ im Einsatz gut bewundern lässt.
Viele Imbisse und Buden laden auch im Naherholungsgebiet rundherum um das „Falkirk Wheel“ zum Essen oder dem Kauf von Souvenirs ein. Viele Spielplätze für Kinder sorgen für angenehmen Zeitvertreib und einige davon befassen sich spielerisch mit der Physik der Wasserkraft. Vom „Visitor Centre“ fahren viele der Narrowboats ab und begeben sich sofort in das „Falkirk Wheel“. Minuten später geht die Touristenfahrt dann auf dem „Union Canal“ über das atemberaubende Aquädukt in Richtung Edinburgh weiter.
Erste Unterkunft – Airdeny Chalets in Taynuilt
Wir haben den ersten richtigen Tag bislang so richtig genossen und sind überrascht wie spät es mittlerweile ist. Herrlich mal gar keinen Gedanken an eine Uhrzeit zu verschwenden! Nach dem ersten Sightseeing machen wir uns nun aber wirklich auf und geben als nächste Adresse unsere erste Unterkunft ins Navi ein. Wir begeben uns nun in westliche Richtung und queren Schottland nun von der Ostküste einmal quer durchs Land bis kurz vor die Westküste.

Nach etwas über 2 Stunden Fahrzeit sind wir in Taynuilt angekommen und werden in den Airdeny Chalets von unserer Vermieterin Constanze unheimlich lieb begrüßt. Wir haben jetzt auch gar nicht damit gerechnet, dass sie uns auf Deutsch begrüßt und stellen gleich mal fest, dass sie gar keine gebürtige Schottin ist. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter haben sie 2020 die Chalets übernommen und führen sie mit richtig viel Herzblut und dies merkt man!

Sie freut sich so sehr mit uns, dass wir nach den Startschwierigkeiten, welche letztlich allesamt eine Kettenreaktion des Flugausfalles waren, endlich hier bei ihr angekommen sind. Die beste Überraschung hatte sie aber für uns direkt im Chalet versteckt, denn sie hat uns mit einer tollen selbstgebackenen Torte und Blumen begrüßt. Nach der ersten versäumten Nacht hier in Taynuilt hat sie die Torte bereits im Chalet in den Kühlschrank gestellt, nicht wissend, dass wir noch eine weitere Nacht nicht ankommen werden. Aber wir sind zum Glück echt sehr situationselastisch und freuen uns nun wirklich auf die kommenden Wochen!

Die Airdeny Chalets sind eine Anlage aus mehreren Chalets und unsere Heimat für die erste Woche in Schottland. Unser Haus befindet sich im hinteren Teil der großen Gartenanlage und wir sind erstaunt wie unheimlich groß sie sind. Wir haben neben einem geräumigen Vorzimmer, 3 Schlafzimmer mit je 2 Betten eine große Küche mit Essbereich und Wohnzimmer auch noch 1 Abstellraum und 2 Bäder.
Offroad auf dem Weg nach Oban
Noch ein letztes Mal düsen wir heute mit unserem Mietwagen los um unseren Kühlschrank aufzufüllen. Auf Empfehlung von Constanze hin schlagen wir den Weg nach rechts ein und nehmen die Single Road nach Oban. Diese dauert zwar etwas länger als auf der Hauptstraße entlang zu fahren, aber wie versprochen lohnt es sich diese Straße zu nehmen.

Schon nach den ersten paar Kurven quietschen die Mädels ganz nervös auf und vor uns erstreckt sich die schmale Straße umfasst von saftigem Grün, unzähligen Blumen und noch mehr Schafen und vor allem auch schottischen Hochlandrindern. Sie sind einfach überall und wir freuen uns so sehr! Wir fahren im Stop-and-Go Modus die Straße entlang und benötigen wahrscheinlich die 3fache Zeit als auf der Hauptroute, aber jede einzelne Minute ist es wert hier zu fahren!

Shoppen in Oban
Mit der Ankunft in Oban sind wir nun wirklich ganz auf der gegenüberliegenden Seite der Insel angekommen. Wir fahren direkt am Hafen vorbei und biegen zu den Lebensmittelgeschäften ab. Hier findet man neben Aldi, Lidl und Tesco auch die M & S Foodhall für die wir uns entschieden haben. Auch hier sind wir alle 4 wieder auf Erkundungstour und nehmen uns Zeit um alle Gänge zu begutachten um unseren Einkaufswagen zu befüllen. Jeder findet dabei natürlich einige spannende Produkte welche wir verkosten möchten. Die Geschäfte sind hier in der Regel bis 23 Uhr geöffnet, genug Zeit also um auch noch bei Tageslicht die Einkäufe am Abend zu erledigen.
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