Tag 23: Auf nach Dundee

Wir starten wieder früh und haben heute etwas über eine Stunde Fahrtzeit für den ersten Stopp vor uns. Wir wollen den Tag heute der Stadt Dundee widmen und sind schon gespannt. Dundee zählt zu einer der Städte hier mit den meisten Sonnenstunden ist gerade für Studenten sehr interessant. Mal sehen ob wir die Sonne heute auch antreffen werden!

💡 Wissenswertes über Dundee
Mit einer Fläche von 67 km² und ca. 149.000 Einwohner ist Dundee (amtlich City of Dundee) eine der 32 Council Areas in Schottland. Dundee liegt am Firth of Tay zwischen den Regionen Fife und Angus. Die Lage von Dundee macht die Stadt zu einem der sonnigsten Orte in Schottland. Früher war der Haupterwerbszweig der Stadt die Fischerei, im Besonderen der Walfang. So hatte im Jahr 1756 die „Dundee Whale Fishing Company“ eine der größten Walfang-Flotten weltweit. Später kam dazu eine Juteindustrie, welche Dundee über die Grenzen Schottlands hinaus bekannt machte. Die Juteindustrie profitierte vom Walfang der Stadt Dundee, da sich die indische Jute mit Walöl behandelt, zu vielen Jute-Produkten leicht verarbeiten ließ.

Im 19. Jahrhundert wuchs die Stadt Dundee innerhalb von nur 50 Jahren von 35.000 auf 130.000 Einwohner. Heute präsentiert sich Dundee als moderne Großstadt mit allen Annehmlichkeiten, zum Beispiel mit einer Fußgängerzone, einem Einkaufszentrum, einen Flughafen, einige Parkanlagen und einer reizvollen Promenade am Fluss Tay. Es gibt in der Stadt viele Museen, einige historische Schiffe, Theater und Kunstzentren und natürlich viele Bars. Jeder siebte Einwohner von Dundee ist ein Student und die Stadt steckt voller Naturwissenschaften.

Der Hafen hat seine Bedeutung für die Fischerei verloren und dient heute überwiegend für öffentliche Parkanlagen, für Einkaufs- und Unterhaltungszentren und Sportanlagen. 

Als Teil des Antarktis-Expeditions-Museums gibt es im Hafen am Discovery Point das Expeditionsschiff von Robert Falcon Scott zu besichtigen, die „Discovery“. Ein weiteres historisches Schiff im Hafen von Dundee ist die „HMS Unicorn“, ein Kriegsschiff von 1824. Es diente der britischen Marine 144 Jahre lang. Ebenfalls am Hafen liegt das V&A Dundee, ein Zusammenschluss mit dem gleichnamigen Kunstmuseum in London. Das „V & A“ bedeutet „Victoria and Albert“. Das V&A Dundee wurde 2018 eröffnet und ist das erste Design-Museum in Schottland.

Camperdown Wildlife Center

Wir parken uns direkt beim Camperdown Wildlife Center ein und holen uns mal unsere Tickets. Die Anlage ist nicht die Neueste, und einige Gehege sind derzeit nicht bewohnt. Es gibt aber dennoch einige Highlights hier im Park zu erleben und da gewinnen für heute eindeutig die Braunbären, die Otter sowie die Gibbons. Die liefern eine echt tolle Show ab und wir stehen lange davor und sehen einfach nur zu.

Camperdown Playground

Zu Fuß geht es einmal quer über den Camperdown Parkplatz direkt zu der riesigen Spielanlage… und die ist wirklich riesig. Ein kompletter Park nur mit Spielgeräten für Groß und Klein! Wir verlassen den großen Spielpark erst, als sich der Hunger bemerkbar macht und merken wieder mal: „Ups, es ist schon nach 13 Uhr!“ 😅

Hafengegend Dundee

Nach einer Stärkung geht es mit dem Auto quer durch die Stadt an den Hafen. Hier wird unser Flitzer wieder geparkt und wir schlendern zu Fuß weiter. Eine wunderschöne Gegend mit Blick auf den Tay und die Tay Bridge.

Die RRS Discovery

Im Hafen von Dundee liegt die RRS Discovery, ein Segelschiff, welches direkt in Dundee vor vielen Jahren gebaut wurde um die Expedition in die Antarktis zu starten. Heute liegt es hier für Besucher im Hafen und kann über das angeschlossene Museum auch von innen betrachtet werden.

💡 Wissenswertes über die RRS Discovery
Die RRS Discovery ist das Expeditionsschiff, mit dem Robert Falcon Scott zwischen 1901 und 1904 die Discovery-Expedition in die Antarktis unternahm. „RRS“ steht für Royal „Research Ship“ und bedeutet „Königliches Forschungsschiff“. Das Forschungsschiff RRS Discovery wurde speziell für Missionen in arktischen Gewässern entwickelt. Obwohl es zu dieser Zeit bereits Dampfschiffe aus Stahl gab, entschied man sich für den Bau eines hölzernen Dreimastschiffes. Durch den Holzrumpf konnte das Schiff besser dem Druck des Eises standhalten und es sollten auch magnetische Studien in der Nähe des Südpols durchgeführt werden. Die Discovery war das letzte auf den britischen Inseln gebaute hölzerne Dreimastschiff.

Erbaut wurde die RRS Discovery von der „Dundee Shipbuilders Company“ im Hafen von Dundee, dort wo es heute auch als Museumsschiff zu besichtigen ist. Die Länge des Dreimasters beträgt 52 Meter und die Breite 10 Meter. Die Besatzung betrug damals 47 Mann. Die Werft in Dundee wurde für den Bau der Discovery ausgewählt, da durch den Bau zahlreicher Walfangschiffe hier das notwendige Know-how verfügbar war. Die Anforderungen in der Antarktis sind entsprechend hoch an Schiffe.

Aus finanziellen Gründen musste die „National Antarctic Expedition“ die Discovery nach ihrer erfolgreichen ersten Mission 1905 verkaufen. Es wurde dann im Laufe der Zeit in vielen Bereichen als Transportschiff eingesetzt. Nach einer gründlichen Überholung wurde die Discovery noch einmal von 1929 bis 1931 als Expeditionsschiff genutzt. Von 1936 bis 1979 kam es als Trainings- und Schulschiff zum Einsatz und wurde dann von der „Maritime Trust“ vor der Abwrackung gerettet.

Heute ist die RRS Discovery ein Museumsschiff am Point Discovery im Hafen von Dundee und dient der Besichtigung in Kombination mit einer Landausstellung. Neben dem Schiff gibt es ein Besucherzentrum, welches viele Informationen zur RRS Discovery und der Antarktis Expedition von Robert Falcon Scott bereithält. Nahe gelegen ist auch das V&A Museum.

V & A Dundee

Das V&A Dundee ist das erste Design Museum in Schottland und ist sowohl außen, also auch im Innenbereich ein sehr modernes Architekturgebäude. Das V&A steht übrigens für Victoria & Albert. Innen findet sich ein Restaurant mit Café Bereich, ein Shop und einiges an Ausstellungsfläche für moderne Kunst.

💡 Wissenswertes über das V&A Dundee
Das V&A Museum Dundee ist das erste „Victoria and Albert“ Museum außerhalb Londons. Geplant wurde das Museum bereits 2007 von der „University of Dundee“. Die Frage, wie das Museum aussehen sollte, wurde 2010 in einem Designer-Wettbewerb beantwortet. Gewinner des Wettbewerbs war der japanische Architekt Kengo Kuma. Er schlug ein Gebäude vor, das den östlichen Klippenrändern Schottlands ähnelt. Die Bauarbeiten begannen 2014 und der Fertigstellungstermin war 2018. 

Im V&A Dundee dreht sich alles um Design, bietet aber auch für andere Interessen viel Sehenswertes. Es bietet ein unterhaltsames Abenteuer für die ganze Familie. Es gibt eine Dauerausstellung zu schottischen Designs, aber auch ständig wechselnde internationale Programme. Viele kultige Ausstellungsstücke sind zu bewundern, zum Teil aber auch Werke, die das erste Mal in einer Ausstellung gezeigt werden.

Das V&A Dundee bietet mit seinen großzügigen Räumlichkeiten genügend Platz, um ca. 300 Ausstellungsstücke ansprechend zu präsentieren. Diese stammen nicht nur aus den bemerkenswerten Sammlungen des V&A, sondern zum Teil auch aus anderen Museen und Privatsammlungen der ganzen Welt.

In den Galerien gibt es Design-Kunstwerke aus vielen Bereichen zu bewundern, zum Beispiel:
– Ingenieurswesen
– Architektur
– Mode
– Möbel
– Keramik
– Gesundheitswesen
– Schmuck
– Textilien
– Videospieldesign
– und vieles mehr

Der Stadt Dundee wurde 2014 von den Vereinten Nationen für ihre vielfältigen Beiträge in Bereichen wie medizinische Forschung, Comics und Videospiele der Titel „UNESCO Stadt des Designs“ zugesprochen. Und das Gebäude des V&A Dundee Museum ist alleine schon ein Design-Kunstwerk. 

Neben großzügigen Ausstellungsräumen gibt es auch ein Restaurant und einen Café-Bereich. Hin und wieder gibt es auch Darbietungen von Künstlern, wie das zweitägige 3D Festival, das am 14. und 15. September 2022 im neuen, kreativen Slessor Gardens abgehalten wird und von dem „Young People’s Collective des V&A Dundee“ mitgestaltet wurde.

Waterpark Dundee

Super witzig finden wir auch den Waterpark im Hafenbereich, genauer gesagt in den Victoria Docks. Alle gut ausgestattet mit Neopren Anzügen und Schwimmwesten kann man sich hier ins kalte Nass stürzen…und die Betonung liegt auf „Kalte“ 😂

HMS Unicorn – Letztes Segel- kriegsschiff

Die HMS Unicorn ist knapp 200 Jahre alt und liegt direkt neben dem Wasserpark in den Victoria Docks. Es ist das letzte Segelkriegsschiff. Nach der aufwendigen Fertigstellung wurde es letztlich aber nie aktiv eingesetzt. Auch hier kann man sich wieder ein Ticket kaufen und den Innenraum besichtigen.

💡 Wissenswertes über die HMS Unicorn 
Die HMS Unicorn ist eine 1824 gebaute Segelfregatte und kann heute im Hafen von Dundee im Victoria Dock als Museumsschiff besichtigt werden. Sie war ursprünglich für die Royal Navy als Kriegsschiff vorgesehen und wurde mit einigen Verbesserungen nach den Vorbildern der erfolgreichen Leda-Klasse gebaut. Die Länge beträgt fast 46 Meter und die Breite 12,18 Meter. Ihre Bewaffnung entsprach der Klassifizierung einer 46 Kanonen-Fregatte, wobei die HMS Unicorn sogar mit 48 Kanonen ausgerüstet werden konnte. 

Das Kriegsschiff HMS Unicorn war das letzte Segelkriegsschiff, wurde jedoch nie in Dienst gestellt. Als Kriegsschiff war sie 1857 bis 1862 bereits uninteressant geworden und wurde dem britischen Kriegsministerium unterstellt. Die meiste Zeit diente das Kriegsschiff als Hulk und Depotschiff über einen Zeitraum von 140 Jahren. Es war nie aus eigener Kraft zur See gefahren und auch nie aufgetakelt worden, wodurch die fast 200 Jahre alte Segelfregatte sich heute in einem sehr guten Zustand befindet. 

In den 1960er wurde daran gedacht, die HMS Unicorn in ein Museumsschiff zu verwandeln. Zuerst wollte man die Unicorn in den Zustand des Schwesterschiff HMS Trincomalee versetzen. Da die HMS Unicorn jedoch das einzige Exemplar einer hölzernen Fregatte ihres Typs war, beschloss man den Originalzustand zu erhalten. Es wurde also nichts an der Unicorn verändert oder manipuliert, sodass sie heute im Hafen Dundee im Originalzustand zu betrachten ist. Die einzige Seereise der HMS Unicorn war die Überführung vom Bauort Chatham Dockyard nach Dundee, wobei das Schiff dabei mit einem Schlepptau gezogen wurde und nicht aus eigener Kraft fuhr.

Donuts & Coffee

Nach unserer ausgiebigen Hafenrunde gönnen wir uns zum Abschluss des Tages noch frische Zimt Donuts und einen Iced Coffee direkt von einem der Foodtrucks hier am Platz. Es zieht sich langsam zu am Himmel und für den Abend ist hier auch Regen angesagt. Ein kurzer Schauer erwischt uns auch, aber es ist wieder dieser feine Nieselregen, der gleich wieder vorbei ist. Ab geht es nun wieder zurück in unsere Lodge und wir freuen uns schon wieder aufs Hot Tub.

Spa am Abend

Wir genießen unser Hot Tub im Moment echt sehr. Es ist der perfekte Abendausgleich zu unseren Touren. Auch wenn die Außentemperatur wie auch die letzten Tage hier bei 15 Grad am Abend liegt, ist das Wasser mit seinen 38,5 Grad echt herrlich. Wie auch die letzten Abende fallen wir nach diesen Wellness Sessions dann wieder ziemlich rasch ins Bett. 😍