Nicht mehr ganz so früh wie gestern starten wir heute wieder über die Skye Bridge hinüber auf die Insel Skye. Der heutige Tag ist in unserer Reiseplanung weniger umfangreich und wird ruhiger als der gestrige Tag 1 auf Skye. Die Mädels sind nach wie vor so motiviert, es ist echt unglaublich. Wir müssen gestehen wir haben schon damit gerechnet, dass sie irgendwann mal „nicht wollen“, aber bislang hat es noch keinen Moment gegeben, in denen eine der beiden nicht mehr wollte oder gar Heimweh hatte.
Vera vermisst zwar ihre Hasen schon, ist aber der Meinung, sie könnte noch ewig hier bleiben und Valentina überrascht uns täglich wie fit und motiviert sie ist. Sie geht hier wirklich alles selbst zu Fuß, und hüpft dabei noch immer von Stein zu Stein und über jedes Hindernis. Wir haben keine Wandertrage oder ähnliches mit (würde sie ohnehin nicht akzeptieren, weil sie ist ja kein „Baby“ mehr 😂). Dies wird mehrmals täglich von ihr selbst wortwörtlich bestätigt und es ist ihr immer sehr wichtig! Ein Schrittzähler auf ihren kleinen Wanderschuhen wäre aber super interessant!!
Manuelas Wee Bakery
Wie es der Zufall so will, liegt Manuelas Wee Bakery halt auch so richtig praktisch am Weg in Richtung Skye und wir können ja fast nicht dran vorbeifahren ohne stehen zu bleiben. 😅 Ob es am Coffee-to-go liegt oder an den leckeren Bäckereien?
The Fairy Pools
Unser erster richtiger Stopp heute ist bei den Fairy Pools. Der erste Teil der Anfahrt führt uns entlang der Straße auf der wir gestern schon unterwegs waren, dann biegen wir heute allerdings bei der Sligachan Bridge ab und erkunden neues Gebiet. Super gut war es auch, dass wir gestern so früh dran waren, denn heute ist es in etwa 1 Stunde später und bei der Brücke ist die Hölle los.
Wir kommen am Parkplatz zu den Fairy Pools an und wie überall gilt es erstmal sich das Parkticket zu schnappen. Das Wetter ist heute richtig mystisch und es nieselt leicht. Die Lichtstimmung hier auf Skye ist aber atemberaubend und mit einem Foto gar nicht wirklich einzufangen. Wir bemühen uns natürlich trotzdem, diese argen Lichtkontraste einzufangen.
Zu Fuß geht es heute erstmals nicht weiter rauf den Berg, sondern diesmal hinunter in Richtung der Fairy Pools. Der Weg ist durch den Nieselregen leicht angefeuchtet und die Steine können schon leicht schmierig sein stellenweise. Wir wandern den Weg entlang und merken, dass hier bereits ebenfalls einige Touristen unterwegs sind.
Vera ihr großes Ziel war es, dass sie bei den Fairy Pools auch reingehen darf, zumindest im eisigen Wasser etwas herumgehen darf. Leider gibt es das Wetter heute nicht her, es hindert ihren Abenteuerdrang nicht wirklich, denn das Klettern auf den großen Steinen rund um die einzelnen Poolebenen ist für sie das eigentliche Highlight.
Wir machen uns rechtzeitig kurz vor Mittag wieder auf den Rückweg zu unserem Auto. Es war heute wirklich eine kluge Entscheidung, mit den Fairy Pools zu beginnen, denn gegen Mittags nehmen die Menschenmassen wirklich zu und es sieht aus wie eine Völkerwanderung.
💡 Wissenswertes über Fairy Pools
Die Fairy Pools befinden sich im Tal Coire na Creiche, nahe dem Seitental des Glen Brittle und des Dorfes Carbost. Es handelt sich bei den Fairy Pools (übersetzt Feenbecken) um natürliche Felsenbecken, welche durch einen Bach mit mehreren Wasserfällen mit kristallklarem Bergquellwasser gefüllt werden. Es gibt mehrere dieser Feenbecken, welche alle durch einen 2,4 km langen Spazierweg zu erreichen sind. Schon der Weg zu den Fairy Pools führt über sanftes Gelände der mit Gras und Heidekraut bewachsenen Hügel.
Die friedliche Gegend des Coire na Creiche war nicht immer so friedlich. Im Jahre 1601 fand hier die letzte Schlacht auf der Isle of Skye zwischen den Clans MacLeod of Dunvegan und MacDonald of Sleat statt. Ursache war angeblich eine Frau. Die Schlacht muss viele Tote gefordert haben und besonders blutig gewesen sein. Die Fairy Pools sollen rot vor Blut gefärbt gewesen sein und selbst die Krone zeigte sich über das Ausmaß der Schlacht erschüttert, sodass sie einen Waffenstillstand zwischen den Clans der MacLeods und MacDonalds erzwang. Zuvor sollen jedoch die MacLeods den Kampf verloren und gefangen genommen worden sein.
Als Teil der Black Cuillins ist die Gegend von Coire na Creiche besonders bei Kletterern und Wanderern beliebt, welche die Besucher mit ihren bizarr geformten Gipfelketten faszinieren. Zusammen mit den Fairy Pools sind sie auch immer wieder Motiv für viele Fotoaufnahmen.
Unweit befindet sich das Dorf Carbost am Loch Harport, wo im Jahre 1831 die berühmte Whisky-Brennerei Talisker gegründet wurde. Diese Brennerei gibt es heute noch und es können dort ausgezeichnete Whiskys und Cocktails verkostet oder auch exklusive Whiskys, Kleidungsstücke und Accessoires gekauft werden.
Mittagszeit im Café Cuil
Nach dem Roadtrip von den Fairy Pools hinunter zu, biegen wir heute direkt auf den Parkplatz vom Café Cuil und bekommen noch einen guten Platz. Mittagszeit spürt man hier ganz stark so gegen 13.30 Uhr – 14 Uhr. Es gibt auch etliche Lokale welche generell erst ab 14 Uhr offen haben.
Talisker Bay
Gestärkt mit echt leckerem Essen geht es nun auf zum Talisker Bay. Dieser Strand ist nicht direkt mit dem Auto zu erreichen, sondern hat eine Wanderung inkludiert. Mit dem Auto geht es über eine echt extreme Single Road mit richtig unheimlichen Schlaglöchern bis zum letzten steilen Stück vor der Talisker Bucht.
Dort parken schon etliche Autos entlang der Straße mehr oder weniger im Matsch. Der nächste Wegteil ist Privatgrund und geht rund 2km durch Weideplätze, ehe man dann bei der letzten Weide das Tor hinter sich wieder verschließt um in der Talisker Bucht zu stehen. Direkt neben uns liegt eine Kuhherde am Strand und beachtet uns kaum.
Die Talisker Bay ist eine versteckte steinige Bucht aber den holprigen Weg den man in Kauf nimmt auf alle Fälle wert. Direkt in der Bucht hat man auch einen tollen Blick auf den Talisker Waterfall. Es ist ein unglaubliches Bild hier zu stehen…mitten auf dem steinigen Strand, links und rechts das satte Grün der Highlands, neben uns die Kühe die hier einfach herumliegen und der Wasserfall dazu. Das Meer hat hier extreme Wellen und es rauscht um uns herum.
💡 Wissenswertes über die Talisker Bay
Auf der Isle of Skye gibt es die Talisker Bay zu entdecken. Sie liegt an der Mündung des Talisker River, nahe dem Ort Carbost und der Talisker Destillerie. Mit dem Auto lässt sich die Bucht nicht anfahren, daher ist ein Spaziergang in einer wunderschönen Natur bei einem Besuch nötig, aber auch lohnenswert. Nach einer engen Straße, unzähliger Schlaglöcher inbegriffen, kann das Auto entlang der Straße abgestellt werden. Hinweisschilder machen es einfach, die Talisker Bucht zu finden, auch wenn man vielleicht zwischenzeitlich mal etwas verunsichert ist, ob man tatsächlich am richtigen Weg ist.
Der Weg zur Bucht führt über ein ca. 2 km langes Privatgrundstück. Dieses dient als Weidefläche für Kühe, die wenig interessiert den Besuchern nachsehen. Farne und Bäume mit Moos machen den Weg zu einem echten Naturerlebnis. Nicht vergessen, das letzte Gatter zu verschließen.
Der Ausblick auf die Bay ist phänomenal. Rechts und links erheben sich hohe Klippen. Ein breiter Sandstrand in einem dunklen Ton schafft eine besondere Stimmung. Kindern macht es Spaß im nassen Sand nach kleinen Krebsen zu suchen, und die Nacktschnecken die an den Felsen zu finden sind zu beobachten.
Mit dem Blick auf das Meer, ist auf der rechten Seite ein Wasserfall, der Talisker Waterfall. Wer näher an ihn ran möchte, muss durch das Geröll wandern, welches rechts und links neben dem Strand liegt. Große Wassermassen stürzen hier nicht in die Tiefe, jedoch reicht es für einen traumhaften Anblick. Wer hier wandert muss auf die Ebbe und Flut gut achten, nicht das er von dem rückkehrenden Meerwasser überrascht wird und es gefährlich wird.
Man kann durch steile Wege auch nach oben zum Wasserfall klettern. Dort gibt es dann bewachsenen Felsen und einen kleinen reißenden Bach sowie und einen tollen Blick von den Klippen auf die Talisker Bay und das Meer. Überall laufen Schafe herum und Pfauen, einige davon sind weiße Pfauen. Lautes Rauschen der Wellen, der Wasserfall und das schon fast leuchtende Grün schaffen einen spektakulären Anblick. Ein Besuch der sich immer lohnt.
Talisker Destillerie
Wenn wir schon hier sind, dann darf natürlich auch ein Stopp bei der Talisker Destillerie nicht fehlen. Für uns geht es also wieder zurück aus der Talisker Bay, entlang der wilden Single Track Road, bis wir inmitten des kleinen Ortes stehen mit Blick auf die Destillerie. Wir haben bereits vorab gelesen, dass es aktuell keine Tour durch die Anlage gibt, da diese gerade ziemlich umgebaut und renoviert wird.
💡 Wissenswertes über die Talisker Destillerie
Im Jahre 1831 wurde die Talisker Destillerie in Carbost am Ufer des Loch Harport errichtet. Der Name der Destillerie bezieht sich auf das Anwesen „Talisker House“, das westlich von Carbost in den Bergen liegt. Nach dem Tod der Gründer, den Gebrüdern Hugh und Kenneth MacAskill, versuchten sich einige an der Fortführung der Talisker Destillerie, was aber scheiterte. Erst die Besitzer Alexander Grigor Allan und Roderick Kemp brachten die Talisker Destillerie zum Erfolg und konnten ein Produktionsvolumen von 40.000 Gallonen pro Jahr generieren.
Ab 1928 wurde das Brennen bei der Whisky-Herstellung in der Talisker Destillerie von dreimaligen Brennen auf das zweimalige Brennen umgestellt, so wie es auch heute noch in der Talisker Destillerie praktiziert wird. Der Talisker Whisky ist damit ein doppelt destillierter Single-Malt-Whisky. Entgegen der meisten anderen Brennereien in Schottland, werden zum Destillieren keine moderne Kondenser verwendet, sondern immer noch die alten Kondensierungsspulen. Dies soll angeblich mit zu dem vollen Geschmack des Talisker Whiskys beitragen.
Früher wurden die Brennblasen direkt mit Kohlefeuer beheizt, was jedoch inzwischen auf die Beheizung durch heißen Wasserdampf umgestellt wurde. Die direkte Beheizung mit Feuer war gefährlich und führte 1960 zu einem Brand, der die Produktionsstätten zerstörte. Durch ein geöffnetes Ventil war das Destillat übergelaufen und hatte sich am Kohlefeuer entzündet.
Durch das verwendete torfige Malz und das Quellwasser aus 21 Quellen, das ebenfalls über Torf fließt, handelt es sich um einen sehr torfigen Whisky mit einem Phenolgehalt von 25 ppm. Die Talisker Destillerie gehört heute zur United Distillers & Vinters LTD., die seit dem Jahre 2002 zur Diageo plc gehört. Für Touristen werden Besichtigungstouren veranstaltet und auch Verkostungen sind buchbar.