Der Tag beginnt heute erstmals mit einem eingestellten Wecker, denn wir haben für heute Tickets für das Dolphin Spirit in der Nähe von Inverness gebucht und müssen rechtzeitig losdüsen. Die Fahrtstrecke ist heute wieder etwas länger, aber wir sind nach wie vor überrascht wie problemlos es läuft. Die Mädels nutzen die Autofahrt immer für eine Pause, dies merkt man richtig und tut allen gut. Es wird gelesen, gespielt und ab und an fallen bei der Kleinen auch mal kurz die Augen zu.
Man muss dazusagen, dass wir diese Strecken ja fast nie in einem Durch fahren, da dies ja die gesamte Tagesroute ist. Dazwischen sind oft mehrere Stunden an denen wir ja Action haben. 😊
Dolphin Spirit – Boottour
Wir kommen rechtzeitig beim Dolphin Spirit in der Nähe von Inverness an und es bleibt uns noch genügend Zeit mit einem Kaffee und einem Delfin Keks zu starten. (Kaffee im Sinne von gemahlenen Bohnen ist hier eine Rarität, und meist findet man nur Pulverkaffee)
Im Wartebereich des Dolphin Spirit treffen wir auf eine Kärnter Familie mit drei Kids und sind allesamt überrascht, dass man hier auf Österreicher trifft. *gg* Deutsche Touristen haben wir schon ein paar getroffen, aber wir mussten alle lachen, dass man hört, dass hier Österreicher am Start sind. 🙃 Gemeinsam starten wir um 10 Uhr zu unserer gebuchten Dolphin Spirit Bootstour und hoffen alle auf eine Begegnung mit Delfinen.
Die Bootstour ist für 1,25h angesetzt und für die Mädels ein tolles Highlight. Valentina freut sich besonders, weil sie noch nie auf so einem Schiff war. Unser aller Wunsch, Delfine zu sichten wird leider nicht erfüllt, denn heute ist es echt ruhig hier.
Wir haben aber von Tony, unserem Vermieter einen wahren Geheimtipp bekommen, falls wir nichts erblicken, dann sollen wir im Laufe des Tages nach Findhorn fahren, da gibt es hunderte an Robben zu betrachten. Wir ziehen also den Joker und planen für heute noch Findhorn Bay ein.
Mittagessen in Inverness
Da wir nach der Bootstour schön langsam hungrig werden, fahren wir direkt nach Inverness und parken zum ersten Mal in einer Parkgarage direkt unter der Mall in Inverness. Flo ist stolz, ein super enges Parkhaus mit Linksverkehr bewältigt zu haben. Der Linksverkehr ist phasenweise echt eine Herausforderung, das Gehirn ist einfach viel zu lange schon auf den Rechtsverkehr trainiert.
Zu Fuß machen wir den Stadtkern von Inverness unsicher und finden hier viele kleine & tolle Lokale, welche sich fürs Mittagessen perfekt eignen. Wir biegen schließlich ins Comfort Foods Café und essen wirklich gut und relativ preiswert (für schottische Verhältnisse).
💡 Wissenswertes über Inverness
Die Hauptstadt des schottischen Verwaltungsbezirks „Highland“ ist Inverness. Seit Dezember 2000 hat Inverness den Status „City“ und ist durch ihre Lage an der Mündung des Ness die nördlichste gelegene City im Vereinigten Königreich. Uneinigkeit gibt es über die wahre Bevölkerungszahl, da es keine festgesetzten Stadtgrenzen gibt. Je nachdem, welche Bezirke hinzugezählt werden, schwanken die Angaben von 40.000 bis über 65.000 Einwohner. Im Jahr 2011 bestimmte der Zensus jedoch die Einwohnerzahl auf 48.000.
Der Ort Inverness selbst blickt auf eine eher ruhige Geschichte zurück und ist nur wenig geschichtsträchtig. Anders sieht es in der Umgebung von Inverness aus, beispielsweise dem naheliegenden „Schlachtfeld von Culloden“. Inverness besitzt eine Fußgängerzone mit zahlreichen Restaurants und Läden des modernen Alltags. Beschaulicher geht es im „Inverness Victorian Market“ zu, den es seit 1870 gibt. Von außen sind die Markthallen nahe der Fußgängerzone recht unscheinbar, bieten dem Besucher jedoch von innen mit vielen bunten Ladenzeilen und alten Laternen einen Zeitsprung in die ruhige Atmosphäre längst vergangener Zeiten.
Inverness bietet viele Unterkünfte und alles Benötigte zum alltäglichen Leben, sodass die City auch als Ausgangspunkt für Unternehmungen in der Umgebung genutzt wird. Dazu gehören beispielsweise das berühmt gewordene Loch Ness, das Culloden Battlefield, Cawdor Castle, die Elgin Cathedral oder Fort George.
Inverness selbst präsentiert sich als eine moderne und weltoffene City, was drei schräge Plattformen in der Altstadt auf der Church Street symbolisieren. In den Sprachen Englisch, Gälisch und Altnordisch werden die drei Tugenden von Inverness aufgezählt: Beharrlichkeit, Offenherzigkeit und Einsicht.
Fast schon selbstverständlich besitzt auch Inverness eine Burg, Inverness Castle. Sie wurde 1836 aus rotem Sandstein erbaut und befindet sich auf einer Klippe über dem Fluss Ness. Heute ist Inverness Castle ein Verwaltungs- und Gerichtsgebäude mit ausgedehnten Park, worin sich auch das Denkmal „Flora MacDonald“ befindet.
Ein kleiner Rundgang in Inverness geht sich auch nach dem Mittagessen noch aus, allerdings ist es eh schon wieder knapp 14 Uhr und wir hüpfen wieder in unseren Flitzer um ein für uns sehr wichtiges „Hakerl“ auf unserer Reiseliste zu erwischen.
Culloden Battlefield
Das Schlachtfeld von Culloden wurde relativ zeitig damals auf unsere Reiseliste gesetzt. Es gibt auf unserer „Must-see“-Liste einige Punkte, die wir unbedingt schaffen wollen und dann gibt es Punkte welche super sind, wenn wir sie schaffen und dann gibt es allerdings schon soviele Stopps die wir gar nicht geplant haben, die sich einfach perfekt ergeben oder Geheimtipps von Einheimischen sind.
Das Culloden Battlefield ist aber eines von jenen Punkten, welche für uns einen sehr wichtigen Stopp darstellen. Die Mädels fragen uns gerade, was denn hier zu sehen ist, und tja… so richtig zum Sehen gibt es gar nicht sooooviel. Aber alleine der geschichtliche Hintergrund welcher hinter diesem Schlachtfeld steht und was sich hier abgespielt hat, erzeugen dennoch Gänsehaut und einen ganz besonderen Moment.
Es gibt natürlich auch ein Visitor Center mit Café und dergleichen, aber der eigentliche Gänsehaut Moment ist direkt in den Wiesen. Daran erinnert wird man an den Monuments der Clans welche hier angereiht sind und an den Frontlinien der Schlacht, welche mit Fahnen ausgesteckt sind.
Wer, so wie wir, in die Outlander Serie hineingekippt ist, wird mit dem Culloden Battlefield natürlich auch einiges anfangen können und sich besonders über den Clan Fraser Gedenkstein freuen. Man merkt auch hier gleich, welcher Gedenkstein die Leute anzieht, denn hier ist weit mehr los und es gibt auch frische Blumen davor.
💡 Wissenswertes über das Culloden Battlefield
Der Stadtteil Culloden östlich von Inverness, ist auch namensgebend für die berühmte Schlacht zwischen den britischen Regierungstruppen und den aufständischen Jakobiten auf dem Culloden Moor. Anführer der Jakobiten war Prinz Charles Edward Stuart, der Enkel des vertriebenen britischen Königs James II. Ungefähr 5.000 Männer aus den schottischen Highlands standen auf dem Culloden Moor den 9.000 Soldaten der Regierungstruppen gegenüber. Die Jakobiten waren zuvor bereits sehr erfolgreich im Kampf gegen die Truppen des Königs gewesen und am 8. November 1745 über die Grenze nach England bis nach Derby vorgedrungen, ca. nur 200 km von London noch entfernt.
In dem nahe Inverness gelegenen sumpfigen Gebiet des Culloden Moor, welches Prinz Charles Edward Stuart als Austragungsort der Schlacht wählte, verließ ihn dann sein Glück und wurde von den Regierungstruppen innerhalb sehr kurzer Zeit besiegt. Für Schottland und das damalige England war diese Schlacht für die weitere geschichtliche und politische Entwicklung von entscheidender Bedeutung.
Aus dem Culloden Moor, auf schottisch „Culloden Muir“, ist inzwischen eine Wiese geworden. Wer das Culloden Battlefield besucht, kann dort sehr viel über den Hergang der damaligen Schlacht erfahren. Es wurden für Besucher viele Wege angelegt, die mit farbigen Fahnen der jeweiligen Streitmächte den Verlauf der Fronten aufzeigen. Auf verschiedenen Tafeln sind die Clans aufgeführt, die auf der Seite von Prinz Charles Edward Stuart gegen die Regierungstruppen kämpften. Viele Gedenksteine kennzeichnen die Gräber heldenhafter Clan-Mitglieder, welche hier den Tod fanden.
Schon fast selbstverständlich gibt es auch ein Besucherzentrum, das ausführlich rund um das „Culloden Battle“ informiert. Auch ein altes Wohnhaus aus dieser Zeit mit Reetdach, das „Leanach Cottage“, kann auf dem Areal des „Culloden Battlefield“ besichtigt werden.
Findhorn Beach mit Robben
Letzter geplanter Stopp für heute ist nun der Findhorn Beach. Ein Geheimtipp von Sharon & Tony, unsere Vermieter für diese Woche. Und dafür auch ein rießengroßes Dankeschön, denn dies ist wieder einer dieser Punkte, die nicht geplant werden, sondern sich einfach ergeben und sehr faszinierend sind. Findhorn liegt mehr oder weniger mit einem Umweg am Heimweg und wir biegen hier auf einen Sandplatz ab um das Auto abzustellen.
Durch Dünen und hohes Gras geht es zuerst raus aus der Bucht von Findhorn. Hier liegen kleine Boote und Fischer stehen bis zum Gürtel mit ihren Watthosen im Wasser. Über die Dünen hinüber kommt man zum Anschluss ans Meer und der Anblick, welcher sich hier für uns eröffnet ist ein Traum!
Ein riesiger Sandstrand, welcher großteils mit cm tiefem Wasser vermischt wird. Es ist ein Wattmeer…unendlich lang, auch wenn es gar nicht so weit aussieht und ganz links vorne sehen wir sie, eine Unzahl an Robben, welche hier gemütlich den Abend verbringen.
Diesmal haben wir unser Tele auf die Nikon Z6 II gesteckt und hoffen darauf, noch etwas näher an die Robben zu kommen. Dies heißt aber auch, dass wir uns aufmachen um durch das Wattmeer, einem Mix aus Sandstrand und Wasserebenen zu stapfen.
Die Mädels finden es beide super lustig, dass sie mit der Outdoorausrüstung wie durch Matschepfützen laufen dürfen und schließlich kommen wir nach über 1km durchs matschige Sand-Wasser-Gemisch den Robben auch näher. Zumindest soweit, dass wir sie mit dem Tele gut einfangen können. Näher kommen wir mit der Wassertiefe nicht mehr, und wir wollen sie natürlich auch nicht stören, denn sie haben uns bereits entdeckt und begutachten uns leicht skeptisch.
Ein weiteres tolles Highlight, vor allem für die Mädels, sind die extrem großen Muscheln welche wir für unsere Sand-Wasser-Wanderung als Belohnung erblicken! Wow, wie groß sind denn bitte diese Muscheln hier?
Tag 13 – wieder einige Highlights gesammelt
Wir fragen täglich beim gemeinsamen Abendessen, was denn so die einzelnen Tageshighlights für jeden waren bzw. sind. Hier kommen an manchen Tagen die gleichen Antworten von allen, und an anderen Tagen hat wirklich jeder so sein persönliches Highlight für sich gefunden. Heute ist aber dennoch wieder ein Tag, der besonders spannend war!
Einen Tag haben wir hier noch in der Speyside, dann geht es am Samstag auch schon wieder weiter in unser Haus Nr.3 (Vorausgesetzt man zählt unsere ersten beiden ungeplanten Hotels nicht dazu) 😉
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